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Das Donauinselfest in Kambodscha?

Wer sich jetzt schon hunderte Bühnen und alles, was sonst noch zu diesem österreichischen Event gehört, vorgestellt hat, den muss ich leider enttäuschen. Nein, in Kambodscha findet kein zweites Donauinselfest statt. Aber es gibt etwas, das hinsichtlich der Menschenmassen durchaus damit vergleichbar ist: Das "Waterfestival".

Auch hier treffen tausende Leute aufeinander, auch hier spazieren sie an einem Fluss (dem Tonle Sap River) entlang und auch hier kaufen sie verschiedenste Snacks an einem der vielen Stände. Doch selbst, wenn sich diese beiden Feste auf den ersten Blick etwas ähneln, gibt es auch große Unterschiede.

Ein Fluss mit Richtungswechsel

Vor allem kommt dem Waterfestival eine ganz besondere Bedeutung zu: Dieses dreitägige Fest wird anlässlich eines geographischen Phänomens gefeiert. Es geht um die Änderung der Fließrichtung des Tonle Sap Rivers am Ende der Regenzeit. Normalerweise mündet der Tonle Sap River nämlich in den Mekong. Weil dieser aber zur Regenzeit so überfüllt ist, wird das Wasser zurück in den Tonle Sap gedrückt und es fließt wieder dorthin, wo es hergekommen ist – also in den Tonle Sap See. Das ist etwas Einzigartiges und wenn diese Zeit vorbei ist, wird das hier eben richtig gefeiert. Außerdem deckt sich das Datum des Festivals auch immer mit der Zeit des Vollmonds im buddhistischen Kalendermonat Kadeuk. Dies soll somit zusätzlich noch ein gutes Omen für eine reiche Reisernte sein.

Boote, Boote, Boote!

Heuer fand das Spektakel von Donnerstag, den 2. bis Samstag, den 4. November statt. Und natürlich wollte ich keinen Tag davon verpassen. Deshalb mischte ich mich einfach gemeinsam mit den anderen Volontärinnen (und Magdalenas Vater, der gerade zu Besuch war), ein anderes Mal mit den Mädels aus dem Internat und ein weiteres Mal mit drei deutschen Volontärinnen unter die Menge an Einheimischen (und ein paar Touristen).

So beobachteten wir beispielweise die traditionellen Bootsrennen, wobei von ungefähr 400 Mannschaften immer nur zwei gleichzeitig gegeneinander antreten. Dabei sitzen über 60, mit dem gleichen T-Shirt gekleidete Männer in einem der langen, bunten Boote und versuchen, das jubelnde Publikum am Flussufer zu beeindrucken. Die ausgelassene Stimmung der Menschen, die aus allen Teilen des Landes kommen, um dieses Fest hier in der Hauptstadt erleben zu können, war deutlich zu spüren. Nicht nur für den König und andere wichtige Leute, sondern sogar für die Touristen wurde sogar eine besondere Tribüne bereitgestellt, auf der die Leute gratis sitzen und die Rennen mit bester Sicht genießen konnten.

Eine richtig festliche Atmosphäre

Neben den unzähligen Flaggen, die an der Promenade leicht im Wind wehten, zierten Lichterketten die Stämme der Palmen. Diese erstrahlten am Abend in den Nationalfarben Kambodschas. Sobald es dunkel war, fuhren außerdem noch kleine Schiffe den Fluss entlang, welche mit ihren bunt-beleuchteten Bildern ein Ministerium oder eine Institution repräsentieren. Den Höhepunkt eines jeden Tages bildete aber das Feuerwerk, das mich jedes Mal von neuem zum Staunen brachte.

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